Mein Fehlschluss der Scientokratie

Warum meine Idee der Scientokratie doch keine gute Idee war und wir stattdessen sogar das Mindestwahlalter abschaffen und auch schon Kinder in den demokratischen Prozess integrieren sollten.

Ich habe mal den Vorschlag einer Scientokratie als Ergänzung zur Demokratie gemacht. Eine Scientokratie, an der nur Leute mitwirken dürften, die den Nachweis der wissenschaftlichen Arbeitsfähigkeit erbracht hätten. Inzwischen denke ich jedoch, dass das doch keine gute Idee wäre. Im Gegenteil: ich denke inzwischen, dass der einzige nachhaltige Weg, um unwissenschaftliche Entscheidungen zu verhindern, stattdessen wäre, Menschen schon möglichst früh schon als Kinder in den demokratischen Prozess miteinzubeziehen statt lediglich eine neue defacto-Elitenschaffung durch eine Scientokratie, die am Ende unsere aktuellen Probleme, die mit der heutigen Demokratie existieren, doch wieder nur an neue elitäre Institutionen verschieben würde, zu unterstützen.


Das könnte übrigens auch gleichzeitig der beste Weg sein, um Kinder schon möglichst früh dazu zu bringen, die Fähigkeiten zum kritischen Denken und wissenschaftlichen Arbeiten zu erlernen, wodurch eine normale (am besten direkte) Demokratie zur Entscheidungsfindung, letztendlich ausreichend wäre und eine zusätzliche Scientokratie zur Demokratie überflüssig wäre. Denn um andere Leute, vorallem im Kindesalter, in dem sie von den Ideologien der Erwachsenen noch nicht so voreingenommen sind, von der Wichtigkeit und Richtigkeit einer Entscheidung zu überzeugen, ist es sehr wichtig, sie gut begründen zu können, also am besten gute für alle auch wissenschaftlich nachvollziehbare Gründe dafür zu finden. Einige werden nun vielleicht sagen "Aber gerade Kinder lassen sich doch leicht manipulieren.". Tja, Erwachsene ebenso, wie man z.B. am Brexit-Disaster gesehen hat oder wie man alleine schon an den vielen unsinnigen Religionen sieht, an die vor allem Erwachsene fest glauben.


Ganz ehrlich inzwischen denke ich sogar, dass Kinder sich, zumindest in vielerlei Hinsicht, schwieriger manipulieren lassen als Erwachsene. Ich denke inzwischen Kinder sind am Ende z.B. eher als Erwachsene dazu fähig, unsinnige Behauptungen, wie, dass es da oben einen Gott gäbe der uns alle überwachen und kontrollieren würde, zu enttarnen, und vielleicht sogar die Behauptung, dass die extreme Verdünnung eines Wirkstoffes seine Wirkung verstärken würde, an die die Homöopathie glaubt, zu entkräften, da sie im Gegensatz zu vielen Erwachsenen noch nicht jahre- bis jahrzehntelang mit diesen Behauptungen indoktriniert wurden, vor allem, wenn diese Kinder auch mit anderen Kindern in Kontakt kommen, deren Eltern z.B. nicht an diese Behauptungen glauben. Daher denke ich inzwischen, dass es nicht nur aus Gerechtigkeitsgründen sinnvoll wäre, Kinder schon von Anfang an gleichberechtigt miteinzubeziehen, sondern auch aus Bildungsgründen, um Kinder zu mündigen kritisch denkenden Erwachsenen zu machen, die nicht mehr so leicht auf falsche Versprechungen, wie denen der Brexit-Kampagne, hereinfallen und die sich auch nicht mehr z.B. aufgrund religiöser Märchen spalten lassen, sondern friedlich mit ihren Mitmenschen zusammenarbeiten können und die am Ende auch nicht mehr so leicht auf pseudomedizinischen Unsinn ala Homöopathie hereinfallen würden.


Wenn man Kinder schon von Anfang an gleichberechtigt in den demokratischen Prozess miteinbindet und sie dazu ermutigt, die Welt um sich herum kritisch zu hinterfragen, sind sie, auch wenn sie erwachsen werden, vielleicht nicht mehr so leicht manipulierbar, wie viele Erwachsene von Heute, die nicht von Anfang an in den demokratischen Prozess miteingebunden wurden.  Eine Abschaffung des Mindestwahlalters und eine Einführung von mehr direkter Demokratie sowie eine verstärkte Ermutigung schon im Kindesalter die Welt um sich herum kritisch zu hinterfragen statt blind alles zu glauben, was ihnen ihre eigenen Eltern und/oder ihre anderen Mitmenschen predigen, könnten somit die Probleme, die wir mit der heutigen Demokratie haben, lösen.