Sachiko Saito
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Fr. Sachiko Saito (früher in einer Abteilung für radioaktive Messungen einer Immobilienfirma, Minamifukuzaki Co. Ltd, Osaka, Japan, beschäftigt) und Hr. Tomoya Yamauchi (Professor an der Universität Kobe, für Magisterkurs für Schifffahrt und Umweltprobleme) haben zusammen eine Studie herausgebracht: „Die Ergebnisse von 100 Urinuntersuchungen bei Kindern nach dem GAU von Fukushima Daiichi “ und diese wurde in „dem Bulletin der Schifffahrtsinstitut an der Universität Kobe“ vom 16.6.2017 veröffentlicht. Hier möchte ich, Eiji Watanabe, diese Studie in Zusammenarbeit mit Frau Saito vorstellen.
1. Messungen des radioaktiven Cäsiums im Urin
Frau Saito hat 2012, ein Jahr nach dem GAU, an der Initiierung der Bürgerinitiative: „Zivil- Messstelle für Radioaktivität in Kyoto“ teilgenommen, indem sie sich über Radioaktivität und Innere Exposition informierte. Danach hat sie in Osaka mit dem Halbleiter-Messgerät TG150B-Ge von der Firma „techno-ap“ unterschiedliche Messungen durchgeführt. Bei der Arbeit hatte sie die Sorge, dass die Kinder in Ostjapan unter innerer Exposition leiden würden. Denn es gab verschiedene Lebensmittel für die Kinder und es gab vorsichtige Eltern aber auch unvorsichtige. Frau Saito hat daher 2014 eine Organisation: „Kodomo Aid“ (Hilfe für Kinder) gegründet, um das radioaktive Cäsium im Urin von Kindern zu messen. Diese Initiative wurde 2 Jahre zusammen mit den Eltern aus Fukushima geführt. Es waren 3 Jahren nach dem GAU vergangen und sie dachte nicht wirklich an die Möglichkeit eines Befundes, trotzdem führte sie die Messungen durch.
Die Methode der Messungen: Grundsätzlich wird Urin für 24 Stunden gesammelt und in einem Marinelli-Gerät 48 Stunden lang gemessen. Die Messgrenze der Methode liegt bei ca. 0,1 Bq/l, und unterhalb dieser Zahl wird der Wert mit „kein Befund“ bewertet, obwohl dessen Spektrallinie auch einen Höhepunkt zeigen könnte.
37 Kinder aus Fukushima – nahezu gleich viele Mädchen und Jungen – im Alter von 3 -16 Jahren waren an den Untersuchungen beteiligt. Es waren insgesamt 75 Kinder, die einmal bzw. mehrmals untersucht wurden. Außerdem wurde auch ein 13-jähriger Junge aus Kita-Ibaragi (Nachbarstadt von Iwaki) und zum Vergleich 25 Kinder aus Westjapan für ein Jahr lang untersucht. Diese Kinder sind: 1 aus Shiga, 4 aus Kyoto, 5 aus Osaka, 4 aus Nara, 10 aus Hyogo, und 1 aus Oita. Das Alter war bei den Untersuchungen zwischen 2 und 17 Jahren und auch hier waren gleich viele Jungen und Mädchen beteiligt.
Das Ergebnis zeigt bei 24 Kindern aus Westjapan keinen Befund, und nur bei einem Kind aus Oita wurde ein Höhepunkt in der Spektrallinie festgestellt. Unter 24 Kindern waren teilweise auch Flüchtlinge aus Fukushima und die meisten Mütter kümmerten sich um sichere Lebensmittel. Das einzige Kind mit Befund lebte sehr weit weg von Fukushima, so dass es möglicherweise eine problematische Einfuhr von kontaminierten Lebensmitteln gab, aber vielleicht waren auch seine Eltern nicht so vorsichtig.
Bild1: Die Cäsium - Konzentration im Urin der Kinder aus Fukushima
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2014 wurde Cs 134 im Urin einiger Kinder gefunden, aber vom nächsten Jahr an ist nichts mehr aufgetreten. Von den Werten von Cs 137 lag der Häufigste zwischen 0,16 und 0,20 Bq/l und der Höchste betrug 0,30 Bq/l. Bei 54 von den 75 Geprüften wurde dies gefunden und bei den anderen 21 war es ND1 (ohne Befund) oder ND2 (mit einem Höhepunkt unterhalb des Grenzwertes). Also wurde Cs 137 im Urin von 70% der Kinder gefunden. Nach der Information, dass die Konzentration des radioaktiven Cäsiums in den Körpern abhängig von den Jahreszeiten und von dem Prozess der Konzentration schwankt, wurde auch eine Korrektur nach relativem Gewicht ab dem 2. Jahr (von 2015 bis 2016) eingeführt. Danach schwankten die Cäsium – Werte, aber der Häufigste blieb 0,21 Bq/l, zeigte sich also nicht besonders variabel.
Die graue Linie von Bild 2 zeigt eine Konzentrationsveränderung bei einem zehnjährigen Mädchen, das in der Stadt Fukushima, ca. 60 km nordwestlich vom Fukushima Daiichi AKW, wohnt. Ihr Wert ist, zum Vergleich der ersten Messung, nach 4 Monaten gesunken, aber 6 Monate später stieg er wieder an, weitere 5 Monate später sank er noch einmal. Es sieht so aus, als ob sich bei dem Mädchen radioaktive Stoffe im Körper angesammelt haben und danach wieder ausgeschieden wurden, usw.
Die schwarze Linie vom Bild 2 zeigt eine Konzentrationsveränderung bei einem damals fünfjährigen Jungen, der in Nihonmatsu, ca. 60 km westnordwestlich vom Fukushima Daiichi AKW, wohnt. Bei ihm wurde der höchste Wert gemessen. Die Messung dauerte 1 Jahr und 2 Monate, und bei ihm sah es auch so aus, als ob er wie das Mädchen eine bestimmte Menge Cäsium zu sich genommen hatte.
Eine Studie von ICRP (International Commission on Radiological Protection): Pub.67 zeigt eine Tabelle; Table C-8.1. In dieser Studie steht, dass die biologische Halbwertzeit für fünfjährige Kinder 30 Tage, und für zehnjährige 50 Tage beträgt. Daraus resultiert, dass diese zwei Kinder dauernd Cäsium zu sich genommen haben müssen.
2. Dauerhafte Messungen bei einem Jungen aus Kita-Ibaragi
Zwei Jahre lang wurde Urin der Kinder aus Fukushima getestet und der Urin von einem Jungen aus Kita-Ibaragi, Präfektur Ibaragi, wird auch noch weiter untersucht. Bei der ersten Messung war er 13 Jahre alt, er ist jetzt 20 (2019). Das Bild 3 zeigt die Konzentration von Cäsium bei ihm von 2014 bis 2018.
Die radioaktiven Stäube können nicht an der Präfekturgrenze aufgehalten werden. Sie sind auch überall im Kanto- Bereich (Ibaragi, Chiba, Tochigi, Gunma Saitama, Tokyo, und Kanagawa) verbreitet und bei Regen oder Schnee fallen die radioaktiven Stäube und dringen in die Erde ein. Die Radioaktivität wird langsam runtergehen, aber Menschen können aus irgendeinem Grund immer noch im Körper aufnehmen.1)
2020 werden die olympischen Spiele in Tokyo veranstaltet. Von dem Wiederaufbau ist noch gar keine Rede, denn die Aufräumarbeiten an der havarierten AKWs werden lange dauern, und trotzdem ist es jetzt offiziell, dass Baseball und Softball in der Stadt Fukushima veranstaltet werden. Frau Saito betonte: „Jede Person muss für sich selbst und seine Familie Schutzmaßnahmen nach eigenen Ermessen ergreifen.“
1) Prof. Naoko Nakagawa von der Uni. Ibaragi hat eine Berechnung des aufgenommenen Cäsiums veröffentlicht. Daraus resultiert, dass das aufgenommenen Cäsium pro Tag im Vergleich mit dem Wert im Urin um das 0,6-Fache bei einem 1-jährigen sowie 5-jährigen Kind, das 1,5-Fache bei einem 10-jährigen Kind, und das Doppelte bei einem 15-jährigen Kind abweicht.
Die im Körper angesammelte Menge Cäsium würde bei einem einjährigen Kind das 1,8-Fache an Konzentration im Urin betragen, bei einem Fünfjährigem das etwa 1,6 fache, bei einem 15-Jährigem etwa 4-Fache. (Die praktische Verwendung des Resultats der Messung von Cäsium im Urin, herausgegeben von „Freiwillige Gruppe von der Uni. Ibaragi“)
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