Kapitel 11, Teil 1: Aktivitäten von Naturwissenschaftlern und Bürgern gegen den Einlass des mit Tritium kontaminierten Wassers in den Ozean.

Kosaku Yamada

 Die japanische Regierung wollte das „schon behandelte“, aber immer noch mit Tritium kontaminierte Abwasser, das noch auf dem Unfallgelände gelagert wird und dessen Reinigung sehr kostspielig ist jeden Tag zunimmt, bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Tokyo in den Ozean einlassen. Ich gehe später auf das „schon behandelte Wasser“ noch mal ein, denn das ist nicht komplett dekontaminiert, sondern beinhaltete noch verschiedene radioaktive Nuklide, einschließlich Strontium 90. Die Aussage war somit eine Lüge. Daher würde die Regierung die Athleten und Gäste der Spiele aus aller Welt mit erneuter radioaktiver Kontamination willkommen heißen.

Mitglieder aus „der Studiengruppe von Naturwissenschaftlern und Bürgern über die innere radioaktive Exposition“, sowie andere Bürger und Naturwissenschaftler, die sich um eine innere Exposition sorgen, waren aktiv gegen den Einlass des kontaminierten Wassers in den Ozean. Seit Juli 2018 haben diese Gruppen den folgenden Beschluss 6 mal dem japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie, an die Atomkraftregulierungskommission, Tepco, und an die Präfektur Fukushima abgegeben und sie aufgefordert, das auch mit Tritium kontaminierte Wasser, das seit dem Reaktorunfall in Fukushima entsteht, nicht in den Ozean einzulassen. Diese harte Forderung wurde insgesamt von 41, auch ausländische Organisationen und 366 Personen unterstützt.

1. Der Beschluss gegen den Einlass des radioaktiven auch mit Tritium aus dem Reaktorunfall von Fukushima kontaminierte Abwasser in den Ozean vom 20. Juli 2018

von den Mitgliedern „der Studiengruppe von Naturwissenschaftlern und Bürgern“ zusammen mit anderen Bürgern und Naturwissenschaftlern, die sich um die innere radioaktive Exposition sorgen.

Es ist offiziell bekanntgegeben worden, dass die gesamte Menge an Tritium aus den havarierten Reaktoren von Fukushima 3400 Billionen Becquerel beträgt, und dass es im März 2014 Tritium mit 830 Billionen Becquerel Radioaktivität in den Tank gab. Diese immense Menge radioaktiven Abwassers nimmt weiterhin ständig zu. Jedes Mal, wenn die Regierung und Tepco eine kurze Pause der Gegenbewegung vom Verband der Fischerei finden konnten, versuchten sie sofort, das Abwasser verdünnt in den Ozean abzulassen. Jetzt gerade wagt die Regierung, das zu tun. Und der Chef der Atomregulierungskommission, Toyoshi Fuketa, will diese Absicht nicht verhindern, sondern eher fördern.

Wir denken aus den folgenden Gründen, dass das radioaktive Abwasser nie in den Ozean abgelassen werden darf.

  1. Oft wird angenommen, dass Tritium für die Gesundheit und das Leben nicht so gefährlich wäre, aber das ist in der Tat ein sehr gefährliches radioaktives Material. Das ist chemisch nicht von normalem Wasser zu unterscheiden, so dass es in jeder Zelle des Körpers vorkommt, und die betroffene Zelle der radioaktiven Exposition ausgesetzt wird. Durch Radioaktivität entstandene aktive Sauerstoffe zerstören Zellwände oder Mitochondrium. Es kann auch die chemische Verbindung des Genoms, DNA zerschneiden. Das ist eine besondere Gefahr von Tritium: wenn Tritium anstelle des Wasserstoffs ins Genom tritt, dann kann Tritium nach β-Zerfall Helium werden; bei diesem Prozess wird die chemische Verbindung des Genoms zerschnitten.

    Pflanzen stellen durch Kohlensäureassimilation aus Wasser und Kohlendioxid synthetisch Amylum her. Wenn der Wasserstoff im Amylum durch Tritium ersetzt wird, bleibt es weiterhin in Pflanzen, oder wird dann von einem Tier oder einem Menschen zu sich genommen, und solche Pflanzen, Tiere oder Menschen werden für lange Zeit innerer radioaktiver Exposition ausgesetzt.

  2. Auf dieser Weise erkranken die Menschen in der Nähe vom Genkai-AKW, Saga-Präfektur, Japan, öfter an Leukämie durch das vom Reaktor ausgestoßenen Tritium. Es gibt viele Berichte aus aller Welt über die Zunahme von Leukämie und anderen Krebs bei Kindern in der Nähe eines Reaktors. Es gibt reale Schäden.

  3. Wenn das von Tritium kontaminierte Wasser auch verdünnt in den Ozean abgelassen würde, würde Tritium innerhalb des Ökosystems wie in den Nahrungsketten angereicht werden. Möglicherweise kann Tritium auch verdampfen und dann als Tritium-Wasser auf die Erde zurückkommen und in der Umwelt zirkulieren. Verdünnung ist keine Lösung und sie war bei vielen Umweltproblemen ein sich wiederholender Fehler. Daher sind die Isolation jeglicher radioaktiver Materialien und jedes Giftes vom ganzen Ökosystem und ihre strenge Versiegelung die einzige Lösung bei einer Umweltverschmutzung.

Tritium hat eine Halbwertzeit von 12 Jahren, so dass es die Umwelt langfristig zerstören kann. Das ist das Isotop des Wasserstoffes, das ein Baustein des Genoms ist und der menschliche Körper besteht zum größten Teil aus Wasser. Verdünnen und Ablassen in den Ozean ist gesundheitlich niemals sicher.

Wir fordern von der Regierung und der Atomkraftregulierungskommission: absolut kein Einlass in den Ozean.

Wir haben parallel zu unserem Beschluss, bei einer öffentlichen Anhörung „des kleinen Ausschusses über die Behandlung des dekontaminierten Wassers durch eine Anlage zur Beseitigung von verschiedenen Nukliden“ des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie, unsere Gegenmeinung vertreten.

2. Bei einer öffentlichen Anhörung haben die Stimmen gegen den Einlass in den Ozean überwogen.

Diese öffentlichen Anhörungen des „kleinen Ausschusses“, unter dem Vorsitz von Ichiro Yamamoto, Prorektor an der Universität Nagoya Gakugei, haben in drei Orten, Tomioka-Machi, Kooriyama, und Tokyo stattgefunden. In Tokyo sprachen 16 Zuhörer und alle 16 waren gegen das Einlassen. In Kooriyama sprachen 14 Zuhörer und in Tomioka auch 14. In jedem Ort wurde aufgedeckt, dass sich auch andere radioaktive Nuklide als Tritium oberhalb des Grenzwertes im Abwasser befanden, so dass die Vorbedingung dieser Anhörung nicht erfüllt war und jede Veranstaltung mit einem Tumult endete. Unter den 44 Zuhörer waren nur 2 für das Einlassen.

Asahi Shinbun berichtete am 28.9.2018 Folgendes:

„Nach der getanen Dekontamination blieb die Radioaktivität im Abwasser oberhalb des Grenzwertes“

Die Radioaktivität im Abwasser von ca. 750.000 Tonnen, ca. 80 % vom behandelten Abwasser von ca. 890.000 Tonnen, überstieg die Grenzwerte. (Nach Tepco) Der höchste Wert war 20.000-Fach über dem Grenzwert; Strontium 90 zeigte ca. 600 kBq/l. Ansonsten blieben auch Cs 137, I 129, Ru 106, Co 60 und Sb 125 im dekontaminierten Wasser.“

Die gesamten im Abwasser verbliebenen radioaktiven Materialien können nach der Rechnung von Etsuji Watanabe betragen:

Strontium 90. Die bereits von Tepco in der Presse veröffentlichte Konzentration von Strontium 90 beträgt durchschnittlich 141 Bq/l. Nach dieser Voraussetzung beträgt die Radioaktivität des gesamten gelagerten Abwassers von ca. 1 Million Tonnen (eine Milliarde Liter) 141 Milliarden Becquerel (0,141 TBq). Angenommen, dass es nur einen ca. 1000 Tonnen - Tank mit solch einer Konzentration wie im oben angeführten Artikel, 600kBq/l gegeben hat, würde doch die ganze Radioaktivität 600 Milliarden Becquerel (0,6 TBq) betragen, und wenn 10 Prozent der Tanks mit solcher Konzentration ständen, würde die Kontamination mit Strontium 90 des einer Hiroshima-Bombe von 58 TBq entsprechen.

Jod 129. Die Konzentration von Jod 129 ist mit 62 Bq/l veröffentlicht worden, so dass die ganze Radioaktivität in 1 Million Tonnen Wasser auf ca. 62 Milliarden Bq berechnet worden ist. Diese Menge von Jod 129 entspricht etwa der gesamten ausgestoßenen Radioaktivität des Tschernobyl-Unfalls von ca. 81 Milliarden Bq.

Am Ende versprach der Vorstand Yamamoto nach der öffentlichen Anhörung eine erneute Behandlung des Abwassers mit einem Filtersystem: ALPS (Advanced Liquid Processing System). Trotzdem wollen sowohl die Atomkraftregulierungskommission als auch die Regierung das baldige Einlassen in den Ozean noch nicht aufgeben. Vor dem Hintergrund der vermuteten großen Schäden durch das Einlassen in den Ozean gibt es starke Proteste seitens der Fischerei. Bei der Anhörung gab es einen Vorschlag, das Abwasser in einem Öltanker zu legen, der allein 880.000 Tonnen aufnehmen könnte. Es gibt also eine andere Methode, als alles in kleineren Tanks aufzubewahren.

3. Die wichtigsten Punkte bei der Diskussion über den Beschluss

Die Gefahr von Tritium ist für den Beschluss vom 20. Juli 2018 entscheidend, und es folgen Begründungen. Das japanische Ministerium für Erziehung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie hat eine „Lektüre über Radioaktivität“ veröffentlicht, auf derer Seite 10 steht eine Tabelle (mSv/Bq), womit eine innere Radioaktivität von Becquerel auf die Risiko-Einheit Sievert umgerechnet werden kann. Hier ist Tritium zum Vergleich mit Cäsium viel ungefährlicher bewertet worden, d. h. der Koeffizient für Tritium ist im dreistelligen Bereich kleiner als für Cäsium. Diese Bewertung von ICRP (Internationale Strahlenschutzkommission) ist aber nicht korrekt. Da die Welt die Gefahr von Tritium bisher zu gering eingeschätzt hat, gibt es an verschiedenen Orten in der Welt viele gesundheitliche Schäden durch diese Expositionen.

(1) Die Menge von Tritium im Abwasser aus dem AKW Fukushima Daiichi.

Für unserem Beschluss ist man von einer gesamte Tritium-Menge von 3,4 PetaBq (3400 Billion Bq) als Basis für Diskussionen ausgegangen. Tepco hat 2014 veröffentlicht, dass der gesamte Wert von radioaktiven Tritium 0,83 PetaBq (830 Billion Bq) betrug (Der HP des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie zufolge). Zur Zeit kann der gesamte Wert in allen Tanks 1 PetaBq (1000 Billion Bq) übersteigen.

Bei normalem Betrieb stößt ein Druckwasserreaktor mehr Tritium aus als ein Siedewasserreaktor. Der Grund ist, dass ein Druckwasserreaktor für die Kontrolle der Leistung Bor benötigt. Der Genkai-AKW stößt in Japan am meisten Tritium aus und die gesamte ausgestoßene Menge des Tritiums betrug während der 11 Jahre, zwischen 2002 und 2012, 0,826 PetaBq. Von Fukushima könnte ein ähnlich hohe Menge auf einmal ausgestoßen werden.

Vor dem Reaktorunfall in Fukushima soll die gesamte Tritium-Menge (in den fünf Jahren vor 2011) aus allen 54 Reaktoren in Japan jedes Jahr im Durchschnitt 0,38 PetaBq gewesen sein (Nikkei Shinbun berichtete am 23.2.2018). D. h. wenn der Ausstoß dem Plan der Regierung nach in kurzer Zeit umgesetzt werden würde, würde eine Menge Tritium so groß wie die gesamten Menge von 3 bis 9 Jahren aus allen japanischen Reaktoren, nur von einer Stelle, von Fukushima ausgestoßen werden.

(2) Diskussion über die Anreicherung von organischem Tritium im Ökosystem

In der fortgehenden Bewegung gegen das Einlassen in den Ozean kamen wir zu einer Diskussion über die allgemeine Anreicherung von Tritium in der Umwelt, insbesondere im Ökosystem. Der Grund liegt darin, dass es seit Anfang 2000 eine sprunghafte Entwicklung der Studie zu diesem Thema gibt.

1) Eine Aussage von Frau Dr. med. Junko Endo

Dr. Endo, eine Ärztin aus Aomori und Co-Autorin eines anderen Buchs von uns über radioaktive Expositionen, hat auf unsere Frage über die Anreicherung von Tritium im Ökosystem wie unten geantwortet:

---Über die Anreicherung im Ökosystem gibt es mehrere Studien seitens der AKW-Betreiber, denen zufolge „keine Anreicherung im Ökosystem“ besteht, aber meine Meinung ist, dass organisch verbundenes Tritium im Fett etc. durch die Nahrungskette selbstverständlich im Körper der Esser angereichert wird.

Ich habe daher eine andere Studie gesucht und gefunden, z. B. Folgende auf der Seite 216 ff. im Buch von Dr. Haruhiko Natori: „Warum ist die Radioaktivität so schwer zu verstehen?“, Apple-Verlag, Japan steht:

„---Manche Forscher glauben, dass es hinsichtlich Tritium keine Anreicherung in der Nahrungskette gibt. Wenn es nur um HTO geht, stimmt das. Aber es gibt sehr viele, unzählige chemische Verbindungen mit Wasserstoff. Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß, DNA, Hormone, etc. alle Materialien der Lebewesen haben chemische Wasserstoff- Verbindungen. Wenn hier ein Wasserstoff durch Tritium ersetzt würde, was würde geschehen? Fett wird in menschlichen Körpern mit Glukose und mit Wasserstoff aus dem Körper zusammengesetzt. Tritium kann aber auch noch durch Nahrungsketten in Makromolekülen verbunden werden. Bakterien setzen aus Wasser, Sauerstoff, Stickstoff etc. Organisches zusammen. Wenn Tritium in dieses Wasser gemischt würde, würde das Organische Tritium beinhalten. Da fängt eine Nahrungskette an; Plankton nimmt die Bakterien auf, es wird dann von kleinen Fischen gefressen, diese dann durch größeren Fischen, und so würde Tritium den menschlichen Körper erreichen. Im Prozess dieser Nahrungskette wird Tritium angereichert bzw. komplizierte chemische Verbindungen entstehen. Das Verhalten von Tritium ist sehr kompliziert und das ist nicht alles. Denn jede Zelle im Körper wird ständig erneuert, die alte wird vernichtet und eine neue wird erzeugt...“

Diese Worte von Dr. Haruhiko Natori sind schwerwiegend, da er der durch viel Laborarbeit mit Tritium-Thymidin zu dieser Erkenntnis gelangt ist.

2) Ein Bericht aus dem Hiroshima-10.000-Menschen-Komitee

Ein Bericht vom „Hiroshima–10.000-Menschen-Komitee“ stellte die Studie von Rudran et al vom 1988 vor: „Wie lange Tritium nach der Einnahme im menschlichen Körper bleibt.“ HTO (Tritium-Wasser) blieb 6 Tage und bei den organischen Verbindungen, blieb OBT 1 30 Tage, und OBT 2 226 Tage. OBT 2 beinhaltet Kohlenstoff und kann auch über 500 Tage im Körper bleiben. Dazu erklärt das Hiroshima-10.000-Menschen–Komitee auf seiner HP verständlich: „Warum wir aus Hiroshima den Betriebsstopp des Ikarta–AKW fordern. Bericht 2: Einlass von Tritium in großen Mengen und daraus entstehende Gefahr“

3) Beispiele der Anreicherung im Ökosystem

Beispiel 1.

Incorporation of Organic Tritium (3H) by Marine Organisms and Sediment in the Severn Estuary-Bristol Channel (UK) – ScienceDirect Marine Pollution Bulletin Volume 42, Issue 10, October 2001, Pages 852-863

Die Studie zeigt, dass sich das OBT in den jeweiligen Ökosystemen angereichert hat. Es handelte sich nicht um das Tritium-Wasser aus dem Abwasser eines AKWs, sondern um das angereicherte OBT aus den Werken, wo radioaktives Material verarbeitet wurde.

Die graphische Darstellung in der Studie zeigt den Grad der Anreicherung in den Ökosystemen. Bei den Tiefseefischen und Miesmuschel erhöht um einen Faktor 100.000, bei Seetang um einen Faktor 2000. Dieser Faktor hängt davon ab, was man als Basis nimmt, aber je nach der Umgebung liegt eine Anreicherung im Ökosystem vor.

Wir nehmen den Fall an, dass das Tritium-Wasser nach der offiziellen Vorgabe, nämlich 60 kBq/l in den Ozean eingelassen wird. Wir berücksichtigen das Gleichgewicht von Tritium-Wasser und OBT in der Umgebung. Wenn sich die Konzentration des Tritiums im vollkommenen Gleichgewicht befindet mit dem System des Tritium-Wassers, dann ist das Verhältnis von Wasserstoff zur Molekularmasse der Verbindung unterschiedlich, aber das Massenverhältnis, in dem der Wasserstoff jeweils von Wasser und organischen Molekül mit Tritium ersetzt wird, wird gleich.

Angenommen, dass das Verhältnis der Wasserstoffmasse bei Wasser und organischem Molekül gleich ist, dann enthalten die organischen Zusammensetzungen den gleichen Anteil an organisch gebundenen Tritium (OBT) wie im Tritium-Wasser, das bei 60 kBq/l liegt.

Selbst wenn in organischen Zusammensetzungen die Ersatzrate durch Tritium bei 1 % derer im Wasser läge, ergäbe sich der radioaktive Wert von 600 Bq/kg.

Wenn wir annehmen, dass dies der Tritium-Konzentration in inneren Organen entspricht, bedeutet es eine große Gefahr, weil organisch gebundenes Tritium sehr lange im inneren Organ eingelagert wird. Wenn der annehmbare Schaden durch Tritium für die Organe gleich ist wie bei Cäsium 137, berichtet Bandazhevski über einen Todesfall durch Versagen mehrerer Organe durch Anreicherung von 200 - 500 Bq/kg Cäsium 137. Bei der Risikobewertung von ICRP wird Becquerel durch einen Strahlenkoeffizienten in Sievert (Sv) umgewandelt. Demnach beträgt die Strahlung unter 1 mSv und ist damit sicher: aber es handelt sich um einen Fehler. 

Außerdem kommt es zu einer Anreicherung der organischen Verbindungen über die Nahrungskette im Ökosystem. 

Beispiel 2 Die Gefahr des Einlassens von auch mit Tritium kontaminierten Abwassers in den Ozean.

Über das Problem veröffentlichte Tim Deere- Jones Juli 2018:(Marine Radioactivity Research & Consultancy: Wales: UK)Tritiated water and the proposed discharges of tritiated water stored at the Fukushima accident site.

http://www.cnic.jp/wp/wp-content/uploads/2018/08/FUKUSHIMA-tritiated-water-releases-final.pdf

Auch Home Page von Citizens‘ Nuclear Information Center zeigt die Information.

Seine Warnung:

„Lange Zeit wurde die Gefahr von Tritium unterschätzt, da es nur um HTO ging, aber Tritium kann als OBT mit langer biologischer Halbwertzeit in lebendigen Organen aufgenommen werden, so kann das dann langfristig innere Expositionen verursachen. Oder, Kohlenhydrate werden aus HTO und CO2 zusammengesetzt, dann wird Tritium weiter in der Nahrungskette angereichert. Die Studien nach dem Jahr 2000 zeigen die sehr hohe Anreicherung von OBT in der Nahrungskette im Meer. (26 kBq/kg bei Miesmuschel, 33 kBq/kg bei Barsch, 61 kBq/kg bei Meer-Ente). Ablagerung am Meeresstrand und Gras, wenn es vom Meerwasser überspült wurde, enthält auch ein sehr hohes Niveau von OBT, obwohl die Konzentration im Wasser selbst nicht so hoch ist.“

Eine der wichtigsten Studien, die Deer-Jones zitiert hat, heißt: „Distribution of Tritium in estuarine waters: the role of organic matter“ von Andrew Turner et al. Diese Studie bestätigt durch Test Folgendes: Wenn sich Erde und Sand an einer Flussmündung ablagert und auch Tritium-Wasser dabei ist, dann

  1. haftet Tritium an Sand oder Erde und lagert sich dort ab und

  2. wenn es dort auch etwas Organisches gibt, dann verbindet Tritium sich mit dem Organischen wegen der Affinität, so dass OBT entstehen wird.

Über den Isotopeneffekt

Nach unserer Meinung ist der folgende Punkt bei der Tritium - Anreicherung im Ökosystem wichtig. Wenn nur die Elektron-Schiene betrachtet wird, gibt es anscheinend keinen Unterschied zwischen einen Wasserstoff- Atom und einen Tritium-Atom (Beide besitzen nur ein Proton), aber der Unterschied der Massenzahl von Wasserstoff und von Tritium erzeugt doch unterschiedliche chemische Verbindungskraft. Bei einer Reaktion mit einer Verschiebung von einem Proton reagiert Tritium wegen seiner Schwere langsamer als Wasserstoff. (Bei einer Verbindung von C-H bzw. von C-T, oder bei dieser Trennung steht die Geschwindigkeitsverhältnisse von Reaktion von Wasserstoff zu Tritium in 20: 1) Das ist der sogenannte Isotopeneffekt. (Daniel S. Kemp: Organische Chemie)

Durch diesen Kern- Massenunterschied zwischen Wasserstoff und Tritium wird die Verbindung von Tritium mit Organischen verstärkt, Tritium stellt sich statt Wasserstoff-Proton um und Tritium wird angereichert. OBT nimmt sich zu..

4) Eine Gedanke von Yamada über die Anreicherung von Tritium

In unseren Diskussionen für diesen Beschluss kamen wir zu einer Frage über die Anreicherung von Tritium. Ich persönlich hatte erst so gedacht, dass es keinen chemischen Unterschied zwischen Wasserstoff und Tritium gibt, aber das war ein zu einfacher und oberflächlicher Gedanke gewesen.

Dieser Massenunterschied von Atomkernen kann anscheinend bei manchen organischen Zusammensetzungen unterschiedliche Verbindungskraft erzeugen. Dieser Unterschied der Verbindungskraft bei Organischem und auch bei Anorganischem lässt die Konzentration der beiden Stoffe differieren. Bei der Verbindungskraft bei Adsorption gibt es auch einen Unterschied. Infolgedessen wird die Anreicherung in der Nahrungskette in der Natur beobachtet.

Früher war ich davon überzeugt, dass Tritium sich nicht im Ökosystem anreichert, so dass das Verhältnis der Konzentration von H- und T-Protonen in Ökosystem bis zum Gleichgewicht der beiden Protonen still liegt und die Anreicherung von Tritium ist nur künstlich machbar, aber ist nicht im Ökosystem möglich. Aber das ist bereits berichtet worden, dass eine abweichende Konzentration von Tritium von dem erwähnten Gleichgewicht leichter geschieht und auch unterschiedliche Werte dieser Konzentration abhängig vom Salzgehalt im Meerwasser oder Flusswasser entstehen. Daher vermutet man, dass es leichtere verbindliche Stellung oder günstigere Struktur für Tritium für diese Anreicherung gibt. Denkbar wirken Organisches, Salz und Erde etwa dabei und auch chemische oder physische Adsorption und Sonnenstrahlung als Katalysator und andere Natureinwirkungen wie radikale Reaktionen im Umfeld zusammen. Um so mehr kann man sich überzeugen, dass einfaches Einlassen vom Tritium-Wasser in den Ozean sehr gefährlich ist.

Literatur

  1. „Warum fordern wir aus Hiroshima den Betriebsstopp von Ikarta-AKW. Bericht 2: Das Ein lassen großer Mengen Tritiums und die Gefahr daraus“ vom Hiroshima- 10.000 Menschen- Komitee

  2. Appell vom Citizens’ Commission on Nuclear Energy: „Bewahrt das Tritium-Wasser für über 100 Jahre in einem großen Tank!“

  3. „Streitpunkte zum Problem mit dem Einlassen des Tritium-Wassers aus Fukushima-Daiichi-AKW in den Ozean“

  4. Broschüre: „Die Gefahr von Tritium – erneut in Frage gestellte gesundheitliche Gefahren in der Bewegung für den Wiederbetrieb von AKWs, Einlassen des kontaminierten Wassers und Betrieb eines Werkes zue Wiederaufarbeitung der Brennstoffe „von Junko Endo, Kosaku Yamada und Etsuji Watanabe

  5. „Streitpunkte der radioaktiven Expositionen „von Etsuji Watanabe, Endo Junko und Kosaku Yamada, 2016, Ryokufu Shuppan, Japan

  6. Tim Deere-Jones(Marine Radioactivity Research & Consultancy: Wales: UK)Tritiated water and the proposed discharges of tritiated water stored at the Fukushima accident site

  7. Andrew Turner et al: „Verteilung von Tritium in der Flussmündung – Beinflussung der Organischen „in Journal of Environmental Radioactivity“ Volume 100, Issue 10, October 2009, Pages 890-895

Übersetzung ursprünglich veröffentlicht auf lorem.club.