Das Internet, unendliche Weiten. Wir befinden uns im Jahr 2022, dies ist der Streit, das positive im Internet zu sehen, bei so vielem negativen.
Und das ist leider gar nicht so einfach. Dabei ist die Idee, die Welt miteinander zu vernetzten, wissen miteinander zuteilen und die Möglichkeit sich über die ganze Welt austauschen zu können eine so schöne, mit so viel Potential. Das stellt das Internet auch immer wieder unter Beweis:
Hilforganisation, die durchs Internet viel mehr Aufmerksamkeit kriegen.
Menschen wo es wichtig ist, dessen Geschichten zu hören, können gehört werden.
Memes, nicht nur eine völlig neue Art der Kultur, sondern schaffen es auch immer wieder, wichtige Themen in den Vordergrund zu stellen und dabei Menschen zum lachen zum bringen
und die Möglichkeit
egal wo du bist, mit deiner Familie, mit deinen Freunden sprechen zu können.
Die negative Seite taucht dann zum Vorschein, wenn man anfängt zu fragen, wie das ganze funktionieren soll. Wer kontrolliert all das was im Internet geschieht? Welche Regel herrschen? Um es einfach zu halten, wenn man anfängt Daten in die ganze Welt zu schicken, reichen die Gesetze für das normale Leben nicht mehr aus.
So haben sich mit der Zeit Plattformen gebildet, wo Menschen sich austauschen konnten. Manchmal waren es einfach die, die zuerst da waren, manchmal die die Idee am besten umgesetzt haben und manchmal war ein bisschen Glück dabei. Mit den Plattformen, haben sie damit auch die Macht bekommen im Internet, die Kontrolle und waren in der Lage die Regeln festzulegen und zu bestimmen, wer für sie ist und wer gegen sie ist. Was im extrem Fall dabei passieren kann, sehen wir momentan bei Twitter. Wenn profit ausgerichtete Unternehmen, solche Plattformen kontrollieren und anfangen, persönliche Daten für Geld zu benutzen, ist das eigentlich schon schlimm genug und plötzlich soll eine einzelne Person über all das entscheiden?
Von Fake News, Hetze und Cybermobbing habe ich noch nicht einmal angefangen.
Hat die Idee des Internets also versagt oder anders gefragt. Pro oder Kontra, was wiegt mehr?
Ich persönlich hatte immer mal wieder nachgedacht, mich im Internet auch zu äußern, ab und zu habe ich auf Instagram auch etwas gepostet, lange halten meine Beiträge dort aber nie aus. Ich lösche sie meistens wieder. Bei mir hängt es zwar immer auch von persönlichen Dingen ab, doch die Frage ob ich auf solchen Plattformen überhaupt sein möchte und mich bewegen möchte, hat bei den vielen Kontras dazu geführt, dass ich mich meist dagegen entschieden habe oder es auf ein Minimum reduzierte. Schade, bei diesem großen Potential.
Die Verantwortung wieder in unseren Händen
Wer sich mit dem Diskurs von Twitter befassen hat, hat irgendwo vielleicht schonmal von Mastodon gehört. Die Twitter Alternative oder der Twitter Killer. Die Idee: Statt einer zentralen Plattform wie Twitter, geführt und kontrolliert von einem Unternehmen, eine dezentralisierte Plattform. Viele kleine Instanzen, die miteinander kommunizieren können. Unser technischer Fortschritt ist so weit gekommen, dass mittlerweile jeder die Möglichkeit hat seine kleine Instanz zu bauen. Möchtest du also ein Teil des Netzwerkes sein, kannst du dir eine Instanz aussuchen, mit der du dich wohl fühlst, Regeln mit denen du einverstanden bist oder deine eigene kleine Instanz aufbauen. Die Kontrolle von Millionen von Menschen auf kleine Gruppen aufgeteilt. Damit liegt die Verantwortung nicht mehr bei einem, sondern bei vielen. Die Hosts passen darauf auf, dass ihre Regeln der Instanz eingehalten werden und man selbst hat die Verantwortung, wenn man möchte das die Instanz eine vernünftige bleibt, Regelverstöße zu melden. Ist man mit der Sicht seiner Instanz nicht mehr einverstanden, kann man seine Instanz wechseln und sogar die andere Instanz blockieren.
Die Verantwortung liegt nicht mehr bei einem Unternehmen, sondern bei uns, den Nutzern.
Auch diese Variante kann natürlich nach hinten losgehen, aber ich glaube wenn irgendwo so ein System möglich ist, dann im Internet.
Wir haben es selbst in der Hand. Wir können hier ein Neustart wagen, etwas aus dem Potential des Internets zu machen. Was wäre wenn wir uns also wieder anfangen zu vertrauen und anfangen selbst die Verantwortung in die Hand zu nehmen. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.
P.S Was ist jetzt das Fediverse?
Lasst mich zum Abschluss noch kurz meinen kleinen Tech Nerd raushängen. Den neben Mastodon (der Twitter Alternative) gibt es auch schon andere dezentralisierte Plattformen, die auf dem gleichen System aufgebaut sind zum Beispiel: Plume (Blog Alternative), PeerTube (die Youtube Alternative) und Lemmy (die Reddit Alternative). Dank eines Progammes namens ActivityPub, sind all diese Plattformen miteinander verbunden im “Fediverse”.
Sprich, wenn du auf Mastodon bist, kannst du Leuten auf PeerTube folgen, ohne auf PeerTube registriert zu sein. Die neuen Beiträge werden dir dann, wie alle anderen Sachen angezeigt. Damit hast du die Möglichkeit auf alle Plattformen zuzugreifen, mit nur einem Account.
Kurzgesagt, dass ist geil.
Eine Person die sich äußern möchte, muss sich überall dort ein Account machen, wo er sich äußern möchte, weil in jeder Instanz andere Regeln gelten.
Eine Person die nur sehen möchte, für die reicht eine Anmeldung, um auf alles zuzugreifen.
Das Fediverse läuft noch nicht komplett rund, es gibt noch Fehler. Das ganze wurde fast ohne Geld aufgebaut. Das Fediverse bietet also nicht nur den Start der dezentralisieren Sozialen Netzwerke im Internet, sondern auch die nächste technologische Entwicklung, in diesem Bereich.
Genau davon, möchte ich ein Teil sein.
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