Von Waidhofen nach Bondorf - eine Tour in 3 Etappen
Nachdem ich schon mehrmals mit dem Zug zu Herrn Viebach gefahren war, um das Pedilio auszuprobieren, entsteht die Idee, gleich eine erste größere Tour damit zu planen.
Ich entscheide mich für eine Tour über größere Fahrradwege, d.h. auch mit Schotterstrecken und kann mit 2 Übernachtungen bei Freunden die Strecke auch gut aufteilen.
Der Wetterbericht ist günstig, und so geht es mit dem Zug nach Schrobenhausen. Dort werde ich von Herrn Viebach in Empfang genommen und nach einer kurzen Einweisung geht es los auf die erste Etappe.
Dankenswerter Weise hat Herr Viebach sogar Zeit. Das Wetter spielt voll mit und wir radeln Richtung Norden auf Neuburg an der Donau. Bei Schloss Grünau gibt es ein erstes Bild - wer mit einem solchen Teil fährt, muss mit einer gewissen Aufmerksamkeit leben.
Dem Donauradweg folgen wir dann flussaufwärts. Nach 50 km macht sich Herr Viebach auf den Rückweg. Die Federung und auch die Eigenschaft ,,nur’’ 2 Spuren zu haben, lassen auf den Schotterwegen des Donauradwegs ziemlich gute Geschwindigkeiten zu. Im Vergleich zu Erfahrungen mit dem Dreiradtandem, welches als Dreispurfahrzeug ein echtes Schlaglochsuchgerät ist, zeigt sich auf solchen Wegstrecken das Komfortplus, bzw. der Geschwindigkeitszuwachs des 4. Rads.
Einige Eindrücke bei den kurzen Pausen auf der Tour.
Manchmal wird die Strecke ja etwas vom Fluss weg geführt.
Ab Donauwörth geht es dann weiter auf dem Radweg Romantische Straße.
Dazu soll es auch ein Bild geben, das zeigt, die Namenswahl dieses Radwegs ist schon berechtigt. Durch die Möglichkeit, entlang der Wörnitz zu bleiben, halten sich die Steigungen auf dieser Anfangstour sehr in Grenzen. Das macht sich auch am Energieverbrauch bemerkbar. Mit einer Batterieladung und sonnigem Wetter sind fast 120 km möglich und ein Schnitt, der zeigt, das Teil ist schnell - gut 24 km Durchschnitt.
Der Spruch des Tages war, als ich bei einer Fahrt auf dem Radweg, der auch als Fußweg genutzt wurde, bei einer Gruppe von Erwachsenen und Kindern die Klingel betätigte: ,,Vorsicht Auto‘’
Probefahren ist attraktiv
Bei den Zwischenstops wollen die Gastgeber auch mal selber das Pedilio fahren - dank des verstellbaren Sitzes keine Schwierigkeit.
Vom Nördlinger Ries in den Schwäbischen Wald
Die Tour am 2. Tag ist nicht so lang ca. 100 km, dafür aber deutlich hügeliger und somit auch energieintensiver.
Ein großer Teil geht entlang der Jagst, flussabwärts, so dass am Ende für 100 km auch noch eine Batterie reicht.
Der Anstieg in den schwäbischen Wald ist dank der Unterstützung kein größeres Problem - in der stärksten Stufe wird die über Pedalen eingesetzte Kraft vervierfacht und damit kommt man schon gut auch längere Steigungsstrecken hoch.
Das Konzept mit dem Motor im Hinterrad ermöglicht eine Motorbremse, und erfordert, dass man aus Wirkungsgradgründen am Berg nicht zu langsam wird.
Vom Schwäbischen Wald ins Gäu
Der dritte Tag ermöglicht erste Erfahrungen des Velomobils bei Regen. Durch die fehlende Sonne ist die Batterie spürbar eher zu wechseln, die 120 km der Tour inklusive der Fahrt durch Stuttgart benötigen ja einiges an Energie.
Die Ärmel der Fahrradjacke werden etwas nass, sonst ist man gut geschützt, ein handbetriebener Scheibenwischer sorgt immer wieder für guten Durchblick. Im Regen ist die Motivation, anzuhalten und ein Bild zu machen, geringer, so dass auf dieser Etappe keine weiteren Eindrücke festgehalten werden.
In den Kessel hinab kann die Motorbremse die Batterie etwas aufladen, die Steuerung ermöglicht mehr Bremsleistung als ich es von anderen Pedelec-Motoren, wie z.B. beim Dreiradtandem eingesetzt, kenne.
Wobei hier noch Verbesserungspotential ist. Die Motorbremsleistung beim TWIKE 3 entspricht in etwa der Antriebsleistung, d.h. es treten gleich hohe Ströme auf. Die Anzeige beim Pedilio zeigt als maximalen Stromfluss ungefähr die Hälfte vom Anfahren für das Bremsen.
Die Wegweiser für den Radweg durch Stuttgart sind für solche Gelegenheitsfahrten unbefriedigend. Im Velomobil ist der Blick auf die Schilder etwas eingeschränkt und manchmal ist man vielleicht etwas schnell und mehr auf den Verkehr konzentriert. Warum auch immer, bei der Fahrt durch Stuttgart verlor ich 2-3 mal den Weg. Dazu hat sicher beigetragen, dass im Umfeld von Baumaßnahmen, und davon gibt es gerade in Stuttgart einige, die Beschilderung für Radfahrer nicht immer auf dem aktuellen Stand ist. Dann steht man plötzlich an einer Stelle, an der es für Radfahrer nicht mehr weitergeht.
Trotz allem ist auf den 120 km ein Schnitt von gut 23 km/h möglich, so dass diese Regentour nach gut 5 h erfolgreich zu Ende ist und das Pedilio nun in der eigenen Garage in Bondorf steht.
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