Kinderkrieg

Die Kinder spielen Russlandkrieg mit hölzernen Gewehren.
Sie schauen, was die Alten tun, und ziehen ihre Lehren.
Des Abends sind sie ganz verbeult, und bluten tun die Nasen.
Im Krieg regiert das Schießgewehr, und Blut fließt durch die Straßen.

Ja, Kinder dürfen grausam sein. Das muss man ihnen lassen.
Wie sonst kann man sich sicher sein, dass sie das Fremde hassen?
Die Feinde, die die feinen Herrn uns gerne präsentieren,
damit wir für das Vaterland wohl in die Schlacht marschieren.

Soldaten sterben an der Front, das Volk hat nichts zu fressen.
Die feinen Herrn verfolgen derweil eigene Interessen.
Es geht wie immer nur um Geld, die Räder müssen laufen.
Wer da nicht mit zieht, kann in seinem eigen Dreck ersaufen.

Ach, könnte ich ein Kind noch sein, mit kindlichem Gebaren,
das würde mir das Grübeln und die Zweiflerei ersparen.
Ich müsst’ nicht auf die Worte hör’n, die fremde Menschen sagen,
und könnte frohen Mutes ihre Nasen blutig schlagen.