Schlammspinnerlarve

Ich wünschte so gerne ich wäre
die Schlammspinnerlarve im Teich.
Ich schwebte dahin ohne Schwere;
mein Leib wäre gleichsam mein Reich.

Noch wüsste ich nichts von den Sorgen,
die vor mir schon liegen bereit.
Noch wäre ich ohne ein Morgen;
die Psyche, sie wäre noch weit.

Die Geister aus meiner Vergangenheit
sie schleichen mir in meinen Schlummer;
erinnern mich an die vergesse Zeit,
und teilen mit mir ihren Kummer.

Sie tanzen verbotene Tänze
im Kloster tief in meinem Hirn.
Dort stürmen sie jegliche Grenze,
und bieten dem Wohlfeilen Stirn.

Mein Bild ist gemalet von dunkelsten Pinseln.
Die Zeit hat durchdrungen mein müdes Gebein.
Ich fuhr über Meere zu unwirschen Inseln,
um mich zu verzehren und jemand zu sein.

Durchs Fenster tönt zu mir von Ferne ein Winseln.
Zum Troste bleibt mir nur verwässerter Wein.
Der Strom vor dem Hause fließt nur noch in Rinseln.
Mein Streben, mein Leben geschieht nur zum Schein.

Ach könnte ich nur noch mal schweben
im Teiche in schattigem Hain.
Was würde ich wohl dafür geben?
Wie anders könnt’ mir alles sein?